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Target-Kredite und Negativ-Zinsen: Die Entgrenzung der EZB-Politik

Hans-Werner Sinn47. Economic Conference

47. Economic Conference
Zürich, 16. November 2018

«In der Schuldenfalle»

Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Werner Sinn

Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München,
Präsident a.D., ifo Institut München

Professor Sinn hat frei gesprochen. Die folgenden Zeilen reflektieren einige seiner Gedanken zum Thema Kredite, Schulden und Zinsen in der Euro-Zone.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte seine Website: http://www.hanswernersinn.de

Die Weltwirtschaft wächst, und Deutschlands Exporte sind stark, auch weil der Euro noch immer unter seiner Kaufkraftparität liegt und Deutschland im Euro unterbewertet ist. Die deutsche Binnenwirtschaft wird durch den niedrigen Zins und eine nach wie vor zu verzeichnende Flucht in die Sachwerte belebt. Der Bruch sämtlicher Schuldenschranken hat in der Eurozone die Binnenkonjunktur zusätzlich beflügelt. Ein Blick auf die Industrieproduktion zeigt indes, dass die Länder Südeuropas sich nach wie vor in grossen Schwierigkeiten befinden. Auch in Frankreich dauert die Krise an. Die Bundesbank hält etwa 1000 Milliarden wertlose Forderungen gegen die anderen Euro-Länder in ihrer Bilanz, für die sie Überziehungskredite hat gewähren müssen. Das ist einer der Gründe dafür, dass Deutschland bereits riesige Verluste im Euro- system aufgehäuft hat. Italiens neue Regierung wird viel Geld von Deutschland verlangen und mit dem Austritt drohen, falls es das nicht erhält. Solange Deutschland bereit ist, das Geld zu geben und stets wieder neue Bürgschaften für die überschuldeten Länder der Eurozone zu gewähren, wird der Euro Bestand haben.

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