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Angst und Konjunktur

Im Zuge der Corona-Bekämpfung ist die Wirtschaft von massiven Einschränkungen betroffen. Sie nähren zusammen mit der Pandemie selbst grosse Unsicherheiten und Zukunftsängste. Vor diesem Hintergrund gewinnt ein Aufsatz über den Zusammenhang von Angst und Konjunktur, den der Ökonom Friedrich L. Sell vor Jahren zu unserem Buch „Angst vor Gefahren oder Gefahren durch Angst?“ beigesteuert hat, besonderes Interesse. Das gilt umso mehr, als er sich für seine Überlegungen auf die Epidemiologie stützt.

Sell nimmt zunächst eine Begriffsklärung der „Angst“ aus philosophischer, psychologischer, soziologischer und ökonomischer Sicht vor. Angst verbreitet sich gemäss Sell unter den Wirtschaftssubjekten ähnlich wie Viruskrankheiten in einer Gesellschaft. Die konjunkturelle Entwicklung hängt dann davon ab, welchen Anteil an der Bevölkerung die verschiedenen psychologischen Typen haben. Sind bspw. Wirtschaftssubjekte der ängstlichen und damit „infizierbaren“ Art in der Mehrheit, wird sich die Angst schnell ausbreiten und es kommt zu einer wirtschaftlichen „Epidemie“, also einem Konjunktureinbruch. Allerdings nimmt mit der Zeit auch die Zahl der „immunen“ Wirtschaftssubjekte zu, die nicht noch weiter verängstigt werden können. Damit findet der konjunkturelle Abwärtstrend einen Boden und es kommt dann irgendwann zu einer Verbesserung der ökonomischen Lage.

Friedrich L. Sell: Angst und Konjunktur

BUCH

Angst vor Gefahren oder Gefahren durch Angst? (NZZ Verlag)

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