Zum Inhalt springen

Sound Money und die Rolle der SNB

An der hochkarätig besetzten 50. Economic Conference vom 8. Oktober 2020 über „Sound Money – ein hehres Ziel unter Dauerbeschuss“ sprach Thomas J. Jordan, Präsident des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank, über gutes Geld und was dieses ausmache. Gutes Geld sei eine „fragile Errungenschaft“ und deshalb ständig gefährdet. Um diese Errungenschaft weiterhin pflegen zu können, müsse die Unabhängigkeit der Schweizerischen Nationalbank unbedingt erhalten bleiben.

Jordan legte dar, dass Geld dann solide sei, wenn es seine drei Funktionen als Tauschmittel, Rechnungseinheit und Aufbewahrungsmittel möglichst gut erfülle. Dies sei dann der Fall, wenn die Währung stabil sei, also weder Inflation noch Deflation herrsche. Allerdings müssten nicht nur das Zentralbankgeld, sondern auch die Einlagen der Geschäftsbanken solide sein. Dafür sei gutes Zentralbankgeld eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung.

Jordan betonte, dass der Schweizer Franken noch nie so wertbeständig war wie in den letzten 20 Jahren. Das sei an der guten wirtschaftlichen Entwicklung des Landes gelegen, aber ebenso auch an gut funktionierenden staatlichen Institutionen. Die Arbeit und der Erfolg der Schweizerischen Nationalbank seien dann gefährdet, wenn diese in den Sog der Politik gerate und für politische Projekte eingesetzt werde. Dadurch werde der Markt mit Geld geschwemmt und die Unabhängigkeit der Nationalbank unterhöhlt, was wirtschaftlich und geldpolitisch gravierende Folgen habe. Eine politisierte Geldpolitik bedeute eine grosse Gefahr für die Stabilität einer Währung. Das Ziel guten, gesunden, soliden Geldes, von „sound money“, lasse sich so nicht erreichen.

Thomas Jordan: Was macht gutes Geld aus?

KONFERENZ

50. Economic Conference: Sound Money – ein hehres Ziel unter Dauerbeschuss

IN DEN MEDIEN

Ohne politisches Gerangel geht es nicht – Thomas Jordan verteidigt seine Geldpolitik
Thomas Fuster, NZZ, 09.10.2020

Was ist gutes Geld? Nationalbankpräsident Thomas Jordan wehrt sich gegen neue Ansprüche an die Geldpolitik.
Beat Gygi, Weltwoche, 14.10.2020

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert